Bereit für die Schule?

In Bayern gibt es bisher keine objektiven Kriterien für die Schulfähigkeit, auch ist die Erwartungshaltung an die Kinder von Schule zu Schule sehr unterschiedlich. Unser Kindergarten trägt durch den situativen Ansatz auch in der Vorschularbeit dem Umstand Rechnung, dass alle Kinder unterschiedlich alt sind und mit unterschiedlichen Veranlagungen und Interessen zu uns kommen. Unsere Pädagogen stellen sich somit, ebenso wie es auch die Schulen später machen müssen, zunächst auf die unterschiedlichen Entwicklungsniveaus der Kinder ein. Sukzessive werden im Vorschuljahr dann die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder ausgebaut und, je nach Veranlagung und Interesse, gefördert. Unser Waldkindergarten arbeitet weitestgehend spielzeugfrei und mit sehr zurückhaltender Animation nach dem situativen Ansatz. 

 

Unserer Ansicht nach gibt es Grundkompetenzen, welche unseren Kindern den Übergang zur Schule sowie die erfolgreiche Teilnahme am schulischen Alltag erleichtern können. Hierzu gehören Lernbereitschaft und Neugier, eine differenzierte Wahrnehmungsfähigkeit, eine gute Körperwahrnehmung, Einhaltung von Geboten und Regeln, die Fähigkeit zur Kommunikation und ein angemessener Umgang mit Konflikten.

 

Gerade in Hinsicht auf das Erlernen von sozialer Kompetenz bietet der Waldkindergarten mit seinem Füreinander und Miteinander ein täglich geübtes Lernfeld. Denn aufgrund der Draußen-Situation und der Witterungseinflüsse sind die Kinder stärker als in einem Hauskindergarten dazu angeregt, miteinander zu spielen und untereinander Beziehungen aufzubauen. Auch das Fehlen von vorgegebenem Spielzeug animiert dazu, sich gemeinsam kreativ Lösungen im Spiel zu erarbeiten. Im Wald funktionieren viele Dinge eben nur gemeinsam als Gruppe und in Absprache miteinander. So üben die Kinder in geschütztem Rahmen das Vermitteln untereinander, das Verhandeln von eigenen und fremden Interessen und das Eingehen auf die Bedürfnisse der anderen Gruppenmitglieder. 

 

Aufgrund der ruhigen und friedlichen Umgebung ohne Lärm, Hektik und räumliche Enge ist es den Kindern möglich, sich in ihr Spiel konzentriert zu vertiefen und dadurch Wahrnehmung, Durchhaltevermögen und praktische Arbeit spielerisch zu schulen. In der Fokussierung auf ihre Tätigkeiten, sei es im Rollenspiel oder einer praktischen Arbeit wie Schnitzen, Bauen oder Basteln, ist es den Kindern möglich, komplexe Dinge selbst zu erforschen und zu erarbeiten. Kinder sind Wesen, die mit allen Sinnen leben und lernen. Im Wald dürfen sie diesem Bedürfnis nachkommen.

 

Die Zeiten der Bewegung werden abgelöst durch Zeiten der Ruhe und ohne körperliche Aktivität.  Es werden Geschichten erzählt und vorgelesen, unsere Naturpädagogen erarbeiten mit den Kindern verschiedene Themenbereiche (Tiere des Waldes, Pflanzen, etc.) oder die Kinder genießen einfach die Stille des Waldes und das Spiel des Lichtes in den Bäumen. Im Wald ist es den Kindern möglich, auch einfach mal für sich zu sein und ihren eigenen Gedanken nachzuhängen, ohne dass jemand ausgegrenzt oder gestört wird.

 

Sowohl im Morgen- und Abschlusskreis als auch im Zusatzangebot der musikalischen Früherziehung dürfen die Kinder Lieder, Reime, Musik und Rhythmik üben und sich, ihre Stimmen und ihr Gehör ausprobieren und klingen hören.

Auch der regelmäßige Büchertag animiert die Kinder, vor der Gruppe frei zu sprechen und Gehörtes wiederzugeben. 

Im Morgenkreis werden zudem täglich alle an- und abwesenden Kinder gezählt, sodass auch hier ein Grundwissen vermittelt werden kann.

 

Besonders wichtig erscheint jedoch die positive Wirkung der Bewegung an der frischen Luft. Schon die Römer waren davon überzeugt, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper wohnt. Und auch heutige Studien belegen einen positiven Zusammenhang zwischen einem aktiven, beweglichen, körperlich geschulten Körper und einer guten geistigen Entwicklung der Konzentrationsfähigkeit von Kindern.

Im Wald üben die Kinder jeden Tag spielerisch ihre Fein- und Grobmotorik und ihre Ausdauer. Sie balancieren, hüpfen, klettern, rennen, toben und bewegen sich trittsicher auf unebenem Untergrund. Und all dies mit großem Spaß. 

 

 

Unser Vorschulkonzept wurde in Kooperation mit der Anni-Pickert-Grundschule Poing erstellt. 

Zusätzlich zu den Vorschularbeiten findet einmal wöchentlich eine separate Vorschulstunde im Bauwagen statt. Geschützt von den übrigen Kindern macht unsere Kindergartenleitung zusätzliche Angebote nach den Wünschen und Interessen der Kinder und Erzieher speziell zur individuellen Förderung. 

 

Unser Fazit:

Der Wald bereitet die Kinder in jeder Hinsicht gut auf die Schule vor. Was aber viel wichtiger ist, er bereitet sie auch ganzheitlich gut auf das Leben vor.